Impressed Workflow Server im Einsatz für den Geist des Fußballs
Der Veredelung von Fußballkleidung mit Rückennummern, Vereins- und Sponsorenlogos per Siebdruck ist eine aufwändige Angelegenheit. 11teamsports, Europas führender Anbieter in diesem Bereich, versorgt den Deutschen Fussballbund sowie Bundesliga- und Amateurvereine mit gebrandeten Trikots und Schuhen. Seit Anfang 2023 sichert ein Dreigestirn aus selbst entwickelter Auftragsverwaltung, Impressed Workflow Server und Heidelberg Prinect die nötige Effizienz in der Produktion.
Gestrickt werden sie längst nicht mehr, die Trikots von Fußballspielerinnen und -spielern. Das bedeutet nämlich der französische Begriff „tricoter“, von dem das Wort Trikot abstammt. Heute bestehen sie meist aus Polyester, in zunehmendem Maße auch aus recyceltem Polyester.
Trikots sind Trägermedium für verschiedenste Zeichen wie das Logo des jeweiligen Vereins, die Rückennummer und natürlich auch die Logos der Sponsoren. Damit sind sie Kommunikations- und Identifikationsmittel für Mannschaften und Fans.
All diese Zeichen werden per Siebdruck auf die Shirts aufgebracht. Dabei werden die Motive auf eine Trägerfolie gedruckt und anschließend per Hitzepressung auf die Textilien übertragen.
Einer der führenden Anbieter in diesem Bereich ist 11teamsports mit Hauptsitz in Satteldorf in Baden-Württemberg, Produktionsstandorte in Helmstadt-Bargen und Kroatien sowie weiteren Niederlassungen in Deutschland. International ist 11teamsports in 19 Ländern vertreten.
Das Unternehmen veredelt und vertreibt Fußballbekleidung und -schuhe an Vereine und Fußballfans – und das mit großem Erfolg. 11teamsports bietet seine Produkte online über die Website in 24 europäischen Ländern sowie in 66 Stores an. Das riesige Shop-Sortiment bietet eine einmalige Auswahl aus mehr als 25.000 Artikeln.
Von den Amateuren bis zur Nationalmannschaft
Zu den Kunden zählen neben 2,5 Millionen fußballverrückten Kunden in Europa rund 10.000 Amateurvereine in Deutschland, der Großteil der Bundesligavereine – und die Nationalelf. Patrick Hüsken, IT-Mitarbeiter von 11teamsports: „Wir arbeiten gerade am `Name und Numbering´ der neuen Trikots der Nationalmannschaft“.
Die Blanko-Shirts bekommt 11teamsports unter anderem von adidas, Nike und Puma. Fußballschuhe von Nike und Puma werden im Haus durch ein spezielles Verfahren bedruckt. Das Motiv kann dabei auch schon mal das Lieblings-Emoji des Spielers sein.
Eine der größten Siebdruckereien in Europa
Derzeit produziert 11teamsports über sieben vollautomatisierte Siebdrucklinien und ist damit eine der größten Siebdruckereien in Europa. Im Frühjahr 2024 gehen vier weitere Linien in Betrieb. 2023 wurden etwa 840.000 Druckbögen im Format 70×50 Zentimeter bedruckt – um im Bild zu bleiben: Das entspricht einer Fläche von rund 40 Fußballfeldern. Dabei werden pro Jahr etwa 25 Tonnen Farbe gedruckt – damit könnte man zirka 150.000 Quadratmeter Wand streichen. Tendenz steigend, denn im kommenden Jahr rechnet man mit 1,2 Millionen Druckbögen.
Jan Schäfer, Teamleiter der Siebdruckvorstufe: „Um in solchen Dimensionen produzieren zu können, braucht es Teampower, ausgefeilte Technik und natürlich Standards“. Was die Teampower des Unternehmens angeht – allein in Helmstadt liegt sie bei rund 120 Mitarbeitenden.
Drei vernetzte Systeme sorgen für höchste Effizienz
Was die „ausgefeilte Technik und Standards“ angeht – 11teamsports hat die Produktionsabläufe sehr weitreichend automatisiert. Dabei arbeiten im Wesentlichen drei Applikationen vernetzt zusammen: eine selbst entwickelte Auftragsverwaltung, der Impressed Workflow Server (IWS) und Prinect von Heidelberg. Der Datenaustausch erfolgt über Jobtickets, die auf einer Eigenentwicklung von 11teamsports und den Branchenstandards xJDF und PrintTalk basieren.
Realisiert wurde das System intern von der IT bestehend aus Michael Heider und Patrick Hüsken sowie von Jan Schäfer. Von Beginn an wurde das Team unterstützt von Peter Kleinheider und Markus Brandstätter von der Calibrate Workflow Consulting GmbH (www.calibrate.at) in Zusammenarbeit mit Dirk Simanek, Artoption GmbH (www.artoption.de). Die Integration von IWS mit Prinect wurde von Bert Klein von ctrl-s durchgeführt.
Aufgrund der hohen Anforderungen und besonderen Spezifikation im Siebdruck floss sehr viel Entwicklungsarbeit aller Beteiligten in das anspruchsvolle Projekt ein. Markus Brandstätter: „Zusammen haben wir eine Reihe von Besonderheiten realisiert wie etwa die automatische Umwandlung von CMYK- und RGB-Farben in die verfügbaren Siebdruckfarben, die auf den Siebdruck ausgerichtete Schneideoptimierung und den Import bestehender Sammelformen etwa für Nachbestellungen.“
Der alltägliche Produktionsablauf im Überblick
In der Produktionsumgebung bei 11teamsports werden die Jobs hochgradig automatisiert durch den gesamten Workflow geschleust:
- Die Aufträge werden von der E-Commerce-Plattform an die von 11teamsports hausintern entwickelte Schnittstelle für die Auftragsverwaltung übergeben. Diese reicht sie an IWS weiter.
- IWS bereitet die Auftragsdaten mit jobspezifischen Metadaten auf. Außerdem prüft IWS die Druckdaten auf Fehler – das können unter anderem die zu niedrige Bildauflösung und, wichtig im Siebdruck, zu geringe Strichstärken sein. IWS kooperiert dazu mit radixPreflight (für pdfToolbox), einer Entwicklung der calibrate GmbH, das die Funktionalität der pdfToolbox erweitert. Dabei liest radixPreflight das IWS jobticket aus, um die Druckdaten gegen die Auftragsdaten zu prüfen und zu korrigieren.
- CMYK- und RGB-Farben werden automatisch in die verfügbaren Siebdruckfarben separiert. Weiß wird für optimale Brillanz als zusätzliche Farbe gedruckt. Eine weitere „Farbe“ ist der so genannte Blocker, der bestimmte Bereiche der Siebdruckschablonen abdeckt, um das „Durchbluten“ der Farben zu verhindern.
- Als fehlerfrei eingestufte Druckdaten übergibt IWS automatisch per PrintTalk und xJDF an Prinect – die entsprechende Integration ist bereits im Lieferumfang von IWS enthalten.
- Täglich um 12 Uhr erzeugt Prinect die Sammelformen für die vorliegenden Jobs. Dabei berücksichtigt das System die von IWS übergebenen Daten zu Bedruckstoff, Farbigkeit und weiteren Aspekten.
- Die Zeitersparnis ist enorm: Jan Schäfer: „Die manuelle Montage konnte früher schon mal bis zu 25 Minuten in Anspruch nehmen, heute ist sie in längstens zwei Minuten erledigt.“
- Prinect legt die Sammelform-PDFs zusammen mit einem Report, den Schneidedaten und einer Ansichtsdatei in einem Hotfolder ab.
- Dank der offenen Schnittstellen von IWS können bestehende Sammelformen aus beliebigen Ausschießprogrammen in IWS übernommen und wie neu angelegte Formen bearbeitet werden.
- IWS holt die Daten im Prinect-Hotfolder ab und kümmert sich um die korrekte Ablage aller Daten des Jobs in seiner Produktionsdatenbank. Der Vorteil: Damit können bestehende Sammelformen, etwa bei Nachbestellungen, auch manuell ausgelöst werden.
- IWS prüft die Schneidedaten und justiert diese bei Bedarf für optimale Schneideergebnisse.
- Er erzeugt ein Bild der Sammelform für die Auftragstasche und gibt dieses samt der Jobdaten an die Auftragsverwaltung weiter. Erst wenn diese das OK gibt, stellt IWS den Job auf Grün.
- Liegt dieses „Go“ für den Druck vor, triggert IWS den Druckprozess.
- Nach dem Druck übergibt IWS die Schneiddaten an die Schneidemaschine. Die Mitarbeitenden dort sehen sofort, wie sie die Bögen drehen müssen, damit der Schneideprozess möglichst zeitsparend abgearbeitet werden kann.
- Der letzte Produktionsschritt ist die Aufbringung der Motive auf das Shirt per Hitzepressung – das Trikot ist fertig.
In dieser Umgebung fungiert IWS als Kommunikationszentrale mit Enfocus Switch, callas pdfToolbox und calibrate radixPreflight im Hintergrund. Er erhält Daten von der Auftragsverwaltung sowie als xJDF von Prinect und setzt sie in ein einheitliches Datenformat um. Diese standardisierten Daten leitet er dem Workflow entsprechend an vor- und nachgeschaltete Systeme weiter – ein Beispiel ist die Schneidemaschine.
Voraussetzung dafür ist die technische Offenheit von IWS. Er ist bereits mit einer Vielzahl von Ein- und Ausgabesystemen integriert – unter anderem MIS-Lösungen, Webshops, Applikationen für das Ausschießen, RIPs, Produktionsworkflows sowie Systemen für die Weiterverarbeitung. Er ist optimiert auf den Digital- und Offsetdruck, auf Large-Format-Print und eben Siebdruck.
Fazit
Ganz klar – angesichts des Volumens wäre die Produktion bei 11teamsports ohne weitreichende Automatisierung kaum machbar. Die Anfang 2023 eingeführte, moderne Produktionsumgebung aus der selbst entwickelten Auftragsverwaltung, dem Impressed Workflow Server, Heidelberg Prinect und calibrate radixPreflight sorgte für hohen Effizienzgewinn. Sie bietet zudem Spielraum für den weiteren Ausbau des Geschäfts. Die anspruchsvolle Implementierung mit einer Reihe spezieller Entwicklungen ist das Ergebnis der Zusammenarbeit von Experten aus der IT- und Druckbranche auf Kunden- und Entwicklerseite.
Damit hilft moderne Software dabei, den verbindenden und integrativen Geist des Fußballs weiter in die Welt zu tragen.
Über den Impressed Workflow Server
Der Impressed Workflow Server (IWS) dient dem Management des PDF-Workflows in der Druckproduktion. Er ermöglicht, zeitintensive und fehlerträchtige manuelle Prozessschritte zu standardisieren und zu automatisieren. So werden die Effizienz und die Sicherheit der Produktionsprozesse optimiert – der Durchsatz wird gesteigert, die Qualität von Dienstleistung und Produkt wird verbessert.
Eine zentrale Funktion des IWS ist die Verbindung von Systemen wie MIS-Lösungen oder auch Webshops mit den in der Druckindustrie gebräuchlichen Ausgabe-Workflows – er fungiert dabei als intelligente „Middleware“. Dank der Standardisierung der Daten ist es möglich, Auftragsinformationen mit Produktionsdaten zu verknüpfen. Damit wird gewährleistet, dass jede Produktionsdatei den Auftragsvorgaben entsprechend im Workflow verarbeitet wird.
Es stehen derzeit unter anderem folgende Filter für den Import und Export von Daten zur Verfügung:
- MIS: advanter, Keyline, Lector, Megalith, Obility, Omikai, Pace, PaginaNet, Prinance, Printplus, uTraxx und Duon-Portal.
- PrintBroker: WIRmachenDRUCK, unitedprint, Saxoprint, CEWE
- Digitaldrucksysteme: Canon, HP Indigo, Kodak, Konica Minolta, Océ, Xeikon, Xerox
- Ausgabe: Prinect, Agfa Apogee, Kodak Prinergy, Xerox und Konica Minolta
Weitere Anbindungen werden folgen. Dank der offenen und flexiblen Architektur von IWS Pro können auch individuelle Import-Filter erstellt werden.
Weitere Informationen stehen unter https://impressed-workflow-server.de/ bereit.
Über Impressed:
Die Impressed GmbH ist seit 1992 Anbieter von Lösungen für die Bereiche Medienproduktion und digitale Druckvorstufe. Neben dem Vertrieb und der Pflege professioneller Softwareprodukte verschiedener namhafter Hersteller bietet Impressed eine ganze Reihe zusätzlicher Dienstleistungen an.
Seit über 30 Jahren hilft das Impressed-Team aus Druckern und IT-Experten seinen Kunden, ihre Prozesse und Produktionsabläufe zu standardisieren, zu automatisieren und somit effizienter zu gestalten. Wir unterstützen Druckereien, sich im herausfordernden Marktumfeld zu behaupten. Weitere Informationen sind unter https://www.impressed.de/ zu finden.
Anwenderbericht
eleven teamsports GmbH
Im Winkel 1-3
74589 Satteldorf
Aufgabe
Der Veredelung von Fußballkleidung mit Rückennummern, Vereins- und Sponsorenlogos per Siebdruck.
Lösung
Seit Anfang 2023 sichert ein
Dreigestirn aus selbst entwickelter Auftragsverwaltung, Impressed Workflow Server und Heidelberg Prinect die nötige Effizienz in der Produktion.
Eingesetzte Produkte
≡ Impressed Workflow Server (IWS)
≡ Enfocus Switch
≡ calibrate radixPreflight
≡ callas pdfToolbox
≡ Heidelberg Prinect
11teamsports, einer der führenden Anbieter personalisierter Sportbekleidung, betreibt eine der größten Siebdruckereien in Europa